FILM + ST. PATRICKS DAY SPECIAL
mit frisch gezapftem GUINNESS Bier
Julien Temple, Vereinigtes Königreich 2020 / Dokumentation
Garage
Der Junge den Gott geschickt hat um die irische Folkmusik zu retten. 1981 gründete Shane MacGowan mit 24 Jahren die englisch-irische Band „THE POGUES” und begründete damit einen neuen Musikstil. Der „Celtic punk” war geboren. Shane feierte mit den Pogues in den 80er Jahren legendäre Erfolge und ein Leben im Rausch.
Kunst. Alkohol. Drogen. Sex. Absturz.
Trinker und Dichter, Liebender und Suchender: Der Pogues-Sänger Shane MacGowan entsprach dem Bild der großen irischen Künstler. Seine Lieder handelten auch immer vom Fremdsein in der Welt. Mit „Fairytales in New York” schufen die Pogues eines der allzeit schönsten Weihnachtslieder.
Julien Temple porträtiert den „Pogues”-Frontmann mit einer irrwitzigen, liebevollen Filmcollage. Er versucht gar nicht erst, das wüste Leben und die kompromisslos unberechenbare Existenz Shane MacGowans in eine Chronologie zu zwängen. Temple folgt stattdessen dieser eigenwilligen Passionsgeschichte im Dienst der irischen Kultur und Historie. Bei Shane MacGowans Trauerfeier am 8. Dezember 2023 haben tausende Menschen die Stassen Dublins gesäumt, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
Gespräche zur Demokratie
BARBARA GRUBER
Garage
Nahezu täglich sind wir medial mit den Herausforderungen des politisch oder religiös motivierten Extremismus, des internationalen Terrorismus und der Frage nach deren effektiver und effizienter Bekämpfung konfrontiert.
Barbara Gruber wird über das Thema „Radikalisierungsprävention im Spannungsfeld zwischen Sozial- und Sicherheitspolitik” sprechen. In ihre Doktorarbeit an der Universität Groningen (NL) hat sie sich mit den Fragen auseinandergesetzt: Wie stellt man fest wer radikalisiert ist und wer bestimmt ob jemand radikalisiert ist? Sie wird insbesondere die Wechselwirkungen zwischen sozial- und sicherheitspolitischen Ansätzen in den Fokus rücken. Welche Bedeutung haben präventive Ansätze, die nicht nur auf Repression, sondern auf soziale Intervention setzen? In ihrem Gespräch zur Demokratie arbeitet Barbara Gruber am Beispiel der präventiven Vorgehensweisen in den Niederlanden und Deutschland heraus, inwiefern diese Erkenntnisse auch für Österreich relevant und anwendbar sein können. Vor dem Hintergrund, dass auch in Österreich präventive Angebote ausgebaut werden sollen, ist es besonders interessant, sich Vorbilder für Radikalisierungsprävention anzuschauen.
Barbara Gruber ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin im Research Cluster „Terrorismusabwehr, Prävention und Nachrichtendienste” (Counter-Terrorism, Countering Violent Extremism and Intelligence) an der Universität für Weiterbildung Krems.
Barbara Gruber ist geboren und aufgewachsen im Lungau und lebt in Wien.
ELIA EDI PLatform Meeting 2024 „taking space – making space”
Performance und Workshop
Nida, Litauen
Die inklusive Theater-/Performancegruppe vom GRIESSNER STADL mit der Lebenshilfe Murau ist zusammen mit unserer Partnerin, der Universität für angewandte Kunst Wien/Zentrum Didaktik für Kunst und interdisziplinären Unterricht (Leitung Prof. Ruth Mateus-Berr) eingeladen, ihre Arbeit beim ELIA EDI (European League of Institutes oft the Arts) Platform Treffen in Nida, Litauen, zu präsentieren. Das Treffen steht unter dem Motto „taking space-making space”. Wir schaffen mit den internationalen Teilnehmer*innen (Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Student*innen) ein Tanzritual, wie wir es bei der Venedig Biennale 2022 im European Cultural Center erstmals umgesetzt haben. Ein Spiel mit dem Schwellenzustand und Grenzüberschreitungen. Ein Spiel mit Voyeurismus und bewusstem Sich-zur-Schau-stellen. Wie verändern wir die Wahrnehmung durch gemeinsames Erleben? Welche Erkenntnisse lassen sich daraus für die künstlerische Praxis und Kunstvermittlung ableiten? Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die prozesshafte Gestaltung, die in jedem Fall einzigartig ist. Durch eine disziplinenübergreifende, soziale und spielerische Interaktion entsteht ein künstlerisches Statement, das von Zusammenarbeit auf Augenhöhe geprägt ist: Wir lernen voneinander im Sinne eines Co-Ability Verständnisses.
Das Reflektieren des gemeinsamen Tuns ist Teil unseres Spiels.
Mit Alexandra Leitgeb, Anita Winkler, Marina Trippl, Nici Daros, Ruth Mateus-Berr, Tamara Hotter, Andreas Oberweger, Daniel Wiedemaier, Ferdinand Nagele, Gerhard Url, Gert Engelbrecht, Manfred Daros, Philipp Rirsch, Simon Angermann.
Gespräche zur Demokratie
MARKUS GÖNITZER
Garage
Ohnmacht ist ein weitverbreitetes, ein ungeliebtes und oft verleugnetes Gefühl.
Es ist das Gefühl nicht auf die eigenen Lebensumstände einwirken zu können, keine Handlungsmacht gegenüber den persönlichen Ängsten aber auch gegenüber den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Tage zu haben. Menschen, die sich ohnmächtig fühlen wurden in der Geschichte nicht zu selten zum Spielball einer Politik, die ihnen suggeriert nur ein starker Mann könne sie retten, nur der Hass auf andere oder das Treten nach unten könne ihnen die Handlungsmacht zurückgeben. Das Gefühl der Ohnmacht begegnet uns aber nicht nur im Kontext des Rechtsrucks, der mit einer Gefährdung der Demokratie einhergeht, sondern Ohnmacht begegnet uns auch im Kontext der Klimakrise oder angesichts lodernder Kriege. Was also tun gegen die Ohnmacht?
Markus Gönitzer möchte in seinem Gespräch zur Demokratie zwei Antwortversuche auf diese zeitlose Frage zur Diskussion stellen. Einerseits soll ein Einblick in die gemeinsam mit Sara T. Huber verfasste Publikation Ohnmacht begegnen. Werkzeugkoffer für Freund:innen solidarischer Zukünfte (Forum Stadtpark Verlag 2024) gegeben werden. Andererseits möchte er die Gedenkstätte bzw. das Widerstandsmuseum Peršmanhof als ein Archiv der Hoffnung präsentieren. Letzeres soll als Beispiel dafür dienen, wie uns lokale Widerstandsgeschichte und -geschichten ermutigen können den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
Markus Gönitzer ist Kulturarbeiter. Er ist Teil des Vorstandskollektivs des Forums Stadtpark in Graz und Obmann im Verein/Društvo Peršman (Museum Peršmanhof). Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Erinnerungskultur(en), utopische Erzählungen und Kunst- und Kulturinitiativen als Trägerinnen gesellschaftlicher Veränderung.
Workshopwoche im HORA LABOR Zürich mit Abschlusspräsentation
Der GRIESSNER STADL pflegt einen freundschaftlichen künstlerischen Austausch mit dem Theater HORA Zürich.
Das Theater HORA ist eine der bekanntesten freien Theater, Tanz- und Performance Gruppen der Schweiz und international. Im Zentrum seiner Arbeit steht das HORA-Ensemble, in dem ausschließlich Schauspieler*innen mit kognitiver Beeinträchtigung arbeiten. Fast genauso zentral wie sein Ensemble ist für das Theater HORA die systematische Zusammenarbeit mit externen Künstler*innen, Kollektiven und Theatern in der Schweiz und international.
So waren die Schauspieler*innen vom Theater HORA im Jahr 2023 in Stadl an der Mur zu Gast und haben gemeinsamen mit unseren Schauspieler*innen der LEBENSHILFE MURAU nach einer gemeinsamen Workshopwoche im Griessner Stadl das Stück KONTAKTKILLER umgesetzt.
Wir haben zwei großartige ausverkaufte Vorstellungen gespielt. Das Feedback der Gäste war überwältigend.
Jetzt sind wir an der Reihe und der GRIESSNER STADL fährt nach Zürich ins HORA Labor.
Wir kommen mit unserem künstlerischen Leiter dem Regisseur FX Mayr und dem Kostümbildner Korbinian Schmidt für eine Woche nach Zürich.
Wir laden die Kolleg*innen vom HORA ein mit uns die Kunst des Spazierens zu üben.
Da sind wir nämlich große Spezialist*innen. Die Gastgeber*innen werden uns ihre Stadt zeigen. Davon ausgehend halten wir - aufgrund unserer Beobachtungen - Geschichten und Erzählungen fest. Aus diesen entwickeln wir gemeinsam einzelne Spielszenen, die wir dann zu einer Geschichte zusammenbauen.
Am 24. Mai findet um 18 Uhr ein „Offenes Labor“ mit Publikum im Casinosaal in Zürich statt, wo wir das Ergebnis unserer Arbeit präsentieren werden.
Leitung: FX Mayr und Korbinian Schmidt
Mit den Schauspieler*innen des Theaters HORA Zürich und des GRIESSNER STADLs
Konzert
Wir setzen unsere Serie „Meister der Volksmusik“ fort und eröffnen die Sommersaison 2024 im GRIESSNER STADL mit einem Konzert des großartigen „EROTIK ECHO EBENAU – EEE“.
Das EROTIK ECHO EBENAU sind sechs junge Vollblutmusikanten benannt nach der Flachgauer Gemeinde Ebenau. Ihre Selbstbeschreibung: „3 E´s – 6 Musikanten – 6 Freunde – 6Epil“.
Also eine richtige Boyband der Volksmusik. Oder ist es auch ein ironisches Spiel mit lederhosenseliger Männlichkeit?
Als Musikanten erobern sie jedenfalls mit ihrer frischen, virtuosen und unverschämt lustvollen Art Musik zu machen jedes Publikum. Kreativ mit viel Leidenschaft, Charme und Schmäh. Traditionelle Volksmusik virtuos und mitreißend gespielt.
Tanzlmusi-Besetzung und herzerweichender Gesang. Blasmusik und alte Schlager! Oberkrainer und Pop! Love Songs - aber bitte mit HerzSchmerz!
Ob beim Dorffest, Hochzeit oder im Studio Mahlerstrasse SM5 im ersten Wiener Bezirk.
Das EEE bringt die Dorfwirtshäuser genauso wie alternative Kunsträume zum Kochen.
Der GRIESSNER STADL eröffnet in bewegten Zeiten mit dem musikalischen Gute-Laune-Feuerwerk EEE!
Lukas Eder: Ventilposaune & Meister Eder
Jakob Hallinger: Hohes Blech & Market(ender)ing
Konrad Höpflinger: Cimbasso & Blumen
Andreas Lackner: Ziach & Quintenphysik
Wolfgang Hirnsperger: Gitarre & Groove
Benedikt Fritz: Kontrabass & Allfälliges
SOMMERKINO
+ GESPRÄCH mit Regisseur Thomas Mayer und Redakteurin Resi Rossmann
Thomas Mayer, Österreich 2023 / Dokumentation
Valentin Pfeifenberger (1914-2004) ist vielen Menschen in der Region immer noch ein Begriff, obwohl sein Tod schon zwanzig Jahre zurückliegt. Bekannt war er für sein ungewöhnliches Äußeres, für sein als Priester unorthodoxes Auftreten und Agieren. Doch Valentin Pfeifenberger genannt „Voitl“ war mehr als nur ein Pfarrer mit einem besonderen Auftreten. Er war Intellektueller, theologischer Vordenker, Rebell und Volksheld. Ihn zeichnete vor allem auch sein Mut aus, sich über gewisse kirchliche Vorschriften hinwegzusetzen. Seine selbstlose Art der Seelsorge und sein gewinnendes wie unkonventionelles Wesen machten ihn bei den Menschen im Salzburger Land und darüber hinaus zur Berühmtheit. Die Begegnungen mit ihm wirken bis heute in vielen Menschen positiv, ja spirituell, nach. Medial berühmt wurde er auch für den österlichen Palmesel- und den Georgiritt und die Wiederbelebung ausgestorbener Bräuche wie des „Sauhaxen Opfers“.
Der Film VALENTIN richtet seinen Blick neben diesem außergewöhnlichen Menschen auch auf seine Schwester Maria, die Valentin Pfeifenberger als Pfarrerköchin jahrzehntelang tagtäglich unterstützt hat und der damit ein großer Anteil an seinem Wirken zukommt. Sie hat über die Jahre auch eine umfangreiche Fotodokumentation geschaffen.
Anhand von Interviews, unveröffentlichten historischen Filmaufnahmen und mit Laien nachgestellten Szenen zeichnet der Salzburger Regisseur Thomas Mayer in seinem Filmdebüt eindrucksvoll das Leben des Geistlichen nach.
Thomas Mayer aufgewachsen in Ramingstein im Lungau. Filmakademie in Salzburg. Seit 2008 selbständiger Filmemacher.
Resi Rossmann aufgewachsen in Sauerfeld im Lungau. Redakteurin seit 12 Jahren bei RTS (Regionalfernsehen).
Lesung und Konzert
Lesung Beginn um 19:30 Uhr
Konzert Beginn um 21:00 Uhr
STEFANIE SARGNAGEL, Gewinnerin des Ingeborg Bachmann Publikumspreises, Bestsellerautorin und Feministin und die frischgebackenen Gewinner des „Amadeus FM4 Awards“ und Band der Stunde BIPOLAR FEMININ. Beide in ihrer Kunst richtungweisende und kompromisslose Künstler*innen. Zusammen nur im GRIESSNER STADL zu erleben.
Nach dem legendären Konzert in der Disco Rustica im Jahr 2022 kommen die ausgewiesenen FC Stadl-Fans BIPOLAR FEMININ mit ihrem neuen Album „Ein fragiles System“ wieder nach Stadl an der Mur. Mit STEFANIE SARGNAGEL als „Vorgruppe“, die aus ihrem neuen Roman IOWA lesen wird.
STEFANIE SARGNAGEL, IOWA
2022 tauscht Stefanie Sargnagel widerstrebend das bequeme Wiener Sofa gegen ein Flugticket in die USA ein. In Iowa soll sie in einem kleinen College mitten im Nirgendwo Kreatives Schreiben unterrichten. Begleitet wird sie in der ersten Zeit von der Musiklegende Christiane Rösinger. Stefanie Sargnagels Blick auf die USA ist so einzigartig wie ihr Schreiben; kompromisslos, sarkastisch und schonungslos ehrlich berichtet sie in ihrem typischen Sound über die amerikanische Einöde des Midwest und über die Lebensnotwendigkeit von Freundschaft. Sargnagel schreibt radikal subjektiv und sehr weise über das sogenannte einfache Leben, über Feminismus, Aussichtslosigkeit und Depression. Das ist oft zum Brüllen komisch, manchmal auch tragisch.
„Das es sowas noch gibt , ich glaub´s nicht. Ein wirklich neuer Ton in der Literatur: hier ist er.“
(Elfriede Jelinek über Stefanie Sargnagel
BIPOLAR FEMININ
Die Band um Frontfrau Leni Ulrich, ihrem Bruder Max Ulrich, Jakob Brejcha und Samuel Reisenbichler gilt zurzeit als eine der spannendsten Bands und Lifeacts – als Shooting Star! -im deutschen Sprachraum. Sie präsentieren ihr neues Album Ein fragiles System mit zehn hochgradig mitsingbaren Songs um die Bipolarität von Wut und Liebe.
Kritikerstimmen zu BIPOLAR FEMININ
„Bipolar Feminin sind explizit und verletzlich zugleich – und damit die Band zur Zeit.“
„Mit Schmäh und Wut: Die fulminante Band Bipolar Feminin schreibt Songs, die einmal Klassiker werden könnten.“
„Die im Moment aufregendste und aufwühlendste Band im deutschsprachigen Rock/Pop.“
Line-Dance Gruppe Predlitz mit dem Choreographen David Tomasi
Im Rahmen des „Heimatabend 2019“ hat der GRIESSNER STADL das erste Mal mit der Line-Dance Gruppe Predlitz zusammengearbeitet.
Die Frauen aus der Region treffen sich seit Jahren wöchentlich zum gemeinsamen Tanzen.
Nun ist es Zeit für ein erstes abendfüllendes Programm produziert vom GRIESSNER STADL – eine TANZ REVUE.
11 starke, selbstbewusste Frauen zwischen 50 und 70 Jahren erobern sich die Bühne und setzen lustvoll ein Zeichen für selbstbestimmte Weiblichkeit. Sie pfeifen dabei auf das Erfüllen der ihnen zugeschriebenen klassischen Rollenbilder und präsentieren das was ihnen Freude macht.
Die leidenschaftlichen und experimentierfreudigen Tänzerinnen haben mit dem Wiener Choreographen / Tänzer / Studenten an der Universität für angewandte Kunst Wien, David Tomasi, seit Jänner 2024 im Rahmen von Workshops an der spielerischen Weiterentwicklung ihres Tanzrepertoires gearbeitet. Im Zentrum steht das Spiel mit Kleidung und Stoffen als Erweiterung des eigenen Körpers.
Gemeinsam schaffen sie Choreographien für einen fulminanten Tanzabend.
Ob solo, im Duo oder alle zusammen – zu Country Musik, zu Blues, Rock, Jazz und Swing.
11 Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren aus der Region 1 junger Choreograph aus Wien. 2 Welten, die normalerweise nicht zusammentreffen schaffen gemeinsam - die TANZ REVUE.
Mit Waltraud Brunner, Margareta Egger, Maria Ernst, Susanne Feuchter, Charlotte Gappmaier, Anne Hain, Marianne Müllner, Margarethe Pritz, Susanne Taferner, Helene Trippl, Margarethe Wiedemaier und Rosi Zehner
Choreographie: David Tomasi
SOMMERKINO
+ GESPRÄCH mit Regisseur Robert Schabus
Robert Schabus, Österreich 2016 / Dokumentation
Robert Schabus’ noch immer aktueller Dokumentarfilm und Publikumserfolg zeigt gleichermaßen ungeschönt und unaufgeregt, wie es in der österreichischen Landwirtschaft zugeht. So vielfältig die Bauern, vom Biobauern bis zum konventionellen Agraringenieur, so einhellig der Tenor: So wird es nicht weitergehen. Es läuft etwas falsch. Das Mantra der Industrie - schneller, billiger, mehr - wird zunehmend fragwürdig.
Wachse oder weiche – über Jahrzehnte war Österreichs Landwirtschaft geprägt von diesem Leitspruch. Zigtausende Bauern und Bäuerinnen haben mittlerweile ihre Höfe aufgegeben. Viele der Verbliebenen sind gewachsen, haben sich spezialisiert, ihre Produktion intensiviert, viel investiert. Doch wirtschaftlich selbstbestimmte Bäuerinnen und Bauern sind selten geworden. Ein einst stolzer Stand steckt in der Krise und in einem System aus Zwängen und Abhängigkeiten. Der Dokumentarfilm erzählt auf sehr direkte und unverblümte Weise über das Leben und Arbeiten auf verschiedenen österreichischen Bauernhöfen. BAUER UNSER zeigt auch wie Wirtschaftspolitik und Gesellschaft immer öfter vor der Industrie kapitulieren. Es sind keine rosigen Bilder und doch gibt es hoffnungsvolle Ausblicke.
Robert Schabus (*1971), aufgewachsen in Watsching im Gailtal in Kärnten.
Studierte Philosophie, Pädagogik und Medienkommunikation.
Er ist als unabhängiger Filmemacher tätig.
DRAMATIKERINNENFESTIVAL GRAZ zu Gast im GRIESSNER STADL
von Peter Lorenz
Szenische Lesung mit Musik
basierend auf einer historischen Recherche
Wo es Grenzen gibt, gibt es Schmuggler*innen. Der Grazer Josef Schleich brachte während der NS-Zeit jüdische Menschen über die grüne Grenze nach Jugoslawien. Wieviele ist noch immer historisch umstritten. Dabei begab sich Schleich auf eine moralische Gratwanderung Seine Wohnung am Glockenspielplatz diente als Umschlagplatz verfolgter Menschen und gleichzeitig als Schauplatz rauschender Feste mit hochrangigen Nazis. Eine Autorin und ein Zeitzeuge rekonstruieren mithilfe von historischen Archivdokumenten den Auf- und Niedergang des Reisebüros Schleich. Dabei schlüpfen sie in die Rollen von Nazis und Schmuggler*innen, tasten deren Sprache ab und stoßen auf erschreckende zeitgenössische Parallelen. REISEBÜRO SCHLEICH Schleich bringt die Vergangenheit mit der Gegenwart in Berührung, um moralische Ambivalenzen von Fluchthilfe und Schlepperei abzuwägen.
„Reiseführer, Judenführer, Judenschlepper, Judenretter - wer war dieser Josef Schleich, diese schillernde Figur, unterwegs in Graz und Wien Ende der 1930er Jahre? Ein Geschäftsmann, der Juden zur erzwungenen Flucht verholfen hat und gleichzeitig die Nähe zu den Nazi-Größen suchte. Das Nachkriegsösterreich tat sich in den 1990er Jahren schwer mit der Bewertung seiner Handlungen und nicht wenige forderten Yad Vashem in Jerusalem auf, ihn als Gerechten unter den Völkern zu ehren. Der jetzt von Peter Lorenz vorgelegte Text bleibt nicht bei dem historisch spannenden Stoff stehen. Vielmehr werden Geschichte und Gegenwart miteinander in einen Dialog gebracht, der uns mitnimmt und gleichzeitig in die Auseinandersetzung mit hochaktuellen Themen bringt. Grenzen und Grenzsicherung, Flucht und ein anderer Zugang zur deutsch-österreichisch-jüdischen Geschichte.”
Andreas Disselnkötter (Gutachter Yad Vashem)
PETER LORENZ
ist interdisziplinär und international tätiger Theaterregisseur, Autor und Performance-Macher
Text: Peter Lorenz
Es lesen: Charlotte Kaiser, Florian Tröbinger und Ferdinand Nagele
Einrichtung: Thyl Hanscho
Musik: Marion Ludwig (Nella Lenoir / Out of Character)
MUSIK, KUNST- UND KURZFILMFESTIVAL
Tickets und Infos: www.ernte-festival.at
Wenn sich in Stadl an der Mur wieder die bunten, tätowierten, lebensfrohen Menschen treffen, dann kann das nur eins bedeuten! Es ist wieder ERNTE Zeit.
RAVE, FILM, KUNST, KULINARIK
Vier Tage lang wird der GRIESSNER STADL zum Zentrum für einen utopischen Gesellschaftsentwurf. Menschen aus ganz Europa treffen sich um gemeinsam in Stadl an der Mur das Leben zu feiern.
RAVE:
Das KAZE ELZA Kollektiv (Tamsweg, Murau) präsentiert gemeinsam mit dem GEWAECHSHOUSE Kollektiv (Karlsruhe/München) ein Line-Up aus regionalen und internationalen Musiker*innen und DJ’s. Der musikalische Bogen wird wieder von House bis Techno gespannt. Hochqualitative Soundsysteme und selbstgebaute Installationen- und Lichtanlagen runden den fetten Sound ab.
FILM: Die ERNTE startet am Donnerstag, 11. Juli mit dem Kurzfilmfestival ERNTE SEHEN. Gezeigt wird eine internationale und nationale Auswahl an Kurzfilmen, kuratiert vom Ernte-Team.
KUNST: Die diesjährige Ausstellung wird wieder kuratiert vom österreichischen Kunst Kollektiv SAMA. www.samakollektiv.com
KULINARIK: Alle lieben Tanzmäuse und auch andere Gäste werden natürlich mit Schmankerln aus der ERNTE-Küche versorgt. Frisch, regional, vegetarisch und vegan! Es wird nicht nur an den DJ-Decks gezaubert, sondern auch am Suppenkessel.
Das Festival findet auf dem Gelände des GRIESSNER STADL statt und wird in Kooperation mit dem Kunstverein Stadl-Predlitz umgesetzt.
von Thomas Perle
Wiederaufnahme der Uraufführung von 2023
im Griessner Stadl
im Griessner Stadl
Mit dem Auftragswerk „PROTESTANTEN vertreibung aus der heimath“ von Thomas Perle in der Inszenierung von Martin Kreidt wurde der GRIESSNER STADL für den NESTROY Spezialpreis 2023 nominiert. Aufgrund des großen Erfolges nehmen wir diese Produktion wieder auf, erweitert um das Chorstück „sind gegangen fort, gefunden neuen Ort“ komponiert von Franz Zebinger nach einem Text von Thomas Perle, gesungen vom Solist*innenensemble des Vocalforum Graz.
Zwischen 1773 und 1776 fanden die letzten Vertreibungen von Mitbürger*innen evangelischen Glaubens unter Maria Theresia aus der Gemeinde Stadl an der Mur nach Siebenbürgen (in die Region Hermannstadt, heute Sibiu) statt.
Der Autor Thomas Perle geht mit dem Stück in Resonanz mit einem der dunkelsten Kapitel unserer Obermurtaler Heimat und gleichzeitig auch der Habsburger Monarchie.
Wir stellen ein Stück vergessener Geschichte von Stadl an der Mur auf die Bühne, das gleichzeitig auch eine europäische Geschichte über Glaubenskonflikte und Migrationsbewegungen ist. Wir bauen damit eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart. Es gelingt Thomas Perle und der Inszenierung von Martin Kreidt ein historisches Thema so aufzubereiten, dass es über die Zeiten hinweg zum Publikum spricht.
Die Protestanten waren mutig und bereit alles für ihren Glauben auf sich zu nehmen, um in ein - wie sie glaubten - neues, freies Leben zu gehen.
„Einmal mehr gelingt dem Griessner Stadl ein Stück moderner Theaterkunst abseits urbaner Blickwinkel, das gerade deshalb von großer Allgemeingültigkeit ist. Einmal mehr lohnt sich also die Fahrt an den Rand der Steiermark, um ins Zentrum des steirischen Erbes zu blicken.“
(Christoph Hartner in seiner Premierenkritik)
Regie: Martin Kreidt
Mit: Sophie Moser, Susanne Stockinger-Puch, Mino Dreier, Ferdinand Nagele, Walter Ofner
Musik: Walter Ofner
Kostüme: Andrea Fischer
Bühnenbild: Martin Kreidt und David Rauter
Chorlied: „sind gegangen fort, gefunden neuen ort“
Komposition: Franz Zebinger / Text: Thomas Perle
Es singen: Saha Esbati, Maria-Lisa Lepitschnig, Gabriel Popa, Kevin King, Carlin P. Cornelius, Elisabeth Stemberg
Gastspiele in Rumänien:
2. / 3. August 2024
im Nationaltheater Radu Stanca Hermannstadt/Sibiu, Rumänien
5. August 2024
Kirchenburg Großau, Rumänien
Gespräche zur Demokratie
NIKLAS FRANK
„Ein zwischen Polemik, groteskem Humor und Analyse hin und her pendelndes Buch, das viele wichtige Punkte trifft“. (Robert Probst, Süddeutsche Zeitung)
In seinem - man ist versucht zu sagen – visionären Buch aus 2023 „Zum Ausrotten Wieder bereit? Wir deutschen Antisemiten – und was uns blüht“ setzt sich Niklas Frank mit dem wachsenden Antisemitismus in Deutschland und Österreich auseinander.
Die meisten Bücher von Niklas Frank sind eine Mischung aus akribischer Recherche, Polemik und derbem Humor. Und einer ganz großen Portion Wut. (Wer das weiß, weiß auch die plakativ-krassen Titel besser einzuschätzen.) Frank ist ein exzellenter Beobachter des Zeitgeschehens, so erweist sich das Buch wieder mal als Fundgrube aus zahllosen, sehr bedrückenden Hinweisen auf die Diskursverschiebung und Brandmauerauflösung nach rechts außen.“
Vor allem scheint Frank jedoch wütend, weil ihm die Wut in der Gesellschaft fehlt. Eine Wut für die Demokratie, wie er es ausdrückt. „Der Demokrat ist zu brav. Er analysiert und sagt, man müsse ja auch die andere Seite sehen, während ringsum die Dämme zur Autarkie niederreißen“, sagt Niklas Frank. „Es fehlt mir das Entsetzen über das, was hier passiert.“
Niklas Frank, geboren 1939, Autor und Journalist. Sein Vater, Hans Frank, war zwischen 1939 und 1945 als Adolf Hitlers Statthalter Generalgouverneur von Polen und als solcher an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt. Er wurde als „Schlächter von Polen“ bekannt, seine Mutter als „Königin von Polen“. Sein Vater wurde im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 1946 zum Tode verurteilt und gehängt. 1987 sorgte Niklas Frank mit dem Buch Der Vater. Eine Abrechnung für Aufsehen. Er rekonstruierte das Leben seines Vaters aufgrund jahrelanger Recherchen, die ihm das ungeheure Ausmaß von dessen Verbrechen klar machten. „Mein Vater hat es vorgemacht. Und jetzt sehe ich diese Ideologie wieder an allen Ecken und Enden. Das macht mir Angst.“
SOMMERKINO in Kooperation mit DIAGONALE Festival des österreichischen Films
+ GESPRÄCH mit Regisseur Anatol Bogendorfer
Anatol Bogendorfer, Österreich 2024
Der menschliche Körper mag zwar ausgiebig erforscht sein – dennoch bleiben seine Bedürfnisse und die auszuhaltenden Strapazen oft ein Mysterium.
Anatol Bogendorfer beobachtet an den Beispielen einer Hebamme, einer Hausärztin, einer Sexarbeiterin und eines Bestatter-Ehepaares vier Urprinzipien der körperlichen Existenz. Mit ungeschöntem Realismus und respektvoller Distanz taucht er in die Arbeitswelten ein und dokumentiert das Werden, die Dysfunktionen und die sexuellen Bedürfnisse auf dieser Welt. Und den letzten Abschied von ihr.
CORPUS HOMINI wurde auf der diesjährigen DIAGONALE im April in Graz erstmals präsentiert und hat seinen regulären Kinostart im November 2024.
Die Aufführung von CORPUS HOMINI markiert den Beginn einer Zusammenarbeit von GRIESSNER STADL mit DIA/GO/ NALE/unter/wegs.
Im Anschluss an den Film findet ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur Anatol Bogendorfer und dem Intendantenduo der DIAGONALE Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh statt.
Ein Ritual im öffentlichen Raum mit Umzug und anschließendem FEST beim Griessner Stadl. Wir definieren für diesen Tag den Weg vom Murhafen (ehemaliger Germann Grund) im Ortszentrum zum Griessner Stadl als KULTURWEG.
Treffpunkt: „Murhafen“ im ehemaligen Germann-Garten im Ortszentrum Stadl an der Mur.
Wir beginnen mit einem gemeinsamen Anfangsritual.
Dann gehen wir miteinander in einem Umzug zum GRIESSNER STADL.
Wir ziehen durch den Ort entlang der Bundesstraße ins Obere Dorf zur Abzweigung Ehrenreich Kreuz und dann weiter bis zu unserer ersten Station vor dem Haus von Marina und Franz Hofer. Dann geht es weiter zum Griessner Stadl, wo wir LA PROCESSIONE mit einem gemeinsamen Tanzritual abschliessen und übergehen ins FEST mit Musik und Tanz und Kulinarik.
Mit unserem Projekt DIE WELT AUF DEN KOPF stellen, eine Zusammenarbeit von Griessner Stadl und Lebenshilfe Murau, haben wir unter der Leitung von FX Mayr und Korbinian Schmidt in Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst Wien LA PROCESSIONE das erste Mal bei der BIENNALE 2022 in Venedig umgesetzt. Dort sind wir ausgehend vom European Cultural Center im Palazzo Michiel in einer gemeinsamen Prozession mit Tanzritual und vielen Beteiligten zum Campo Santi Apostoli durch Cannareggio gezogen und haben den Weg inklusiv-künstlerisch definiert.
Für Stadl an der Mur erarbeiten wir eine neue Version, die bunt, fröhlich und stolz die künstlerische Zusammenarbeit von Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit feiert und einen KULTURWEG.
Wir laden alle Mitbürger*innen der Gemeinde Stadl-Predlitz und alle Menschen darüber hinaus ein, gemeinsam ein fröhliches Zeichen für Inklusion und Kunst zu setzen.
Kein Eintritt
Mit: Alexandra Leitgeb, Andreas Oberweger, Anita Winkler, Daniel Wiedemaier, Ferdinand Nagele Gerhard Url, Manfred Daros, Marina Trippl, Nicole Daros, Simon Angermann, Tamara Hotter
Besonderer Dank an Stefan Wochinz für die Nutzung des „Murhafens“, an Marina und Franz Hofer für die „Zwischenstation“ und den Damen des Soroptimist Club Murau für die kulinarischen Schmankerln beim Fest.
Gespräche zur Demokratie
SARAH TRIPPL
Garage
Politik lebt von Kommunikation.
Medien leben davon, mehr oder weniger interessante Inhalte an die Menschen zu bringen.
Aber wie genau funktioniert das Zusammenspiel zwischen Politik und Medien? Welche Macht haben Medien als vierte Gewalt im Staat in einer Demokratie? Wer beeinflusst Meinungen, wie schaffen es bestimmte Inhalte in die Medien und wer setzt die Agenda? Spielen etablierte Medien überhaupt noch eine Rolle als Korrektiv in Zeiten von Fake News und Echokammern? Können sie das überhaupt (noch)?
Im Superwahljahr 2024, das uns wieder einmal sehr vehement die Brisanz dieser Thematik aufzeigt, setzt sich Sarah Trippl in ihrem Gespräch zur Demokratie mit dem Verhältnis von Politik und Medien auseinander.
Sarah Trippl ist in Predlitz aufgewachsen. Nach dem Studium der Politikwissenschaften und Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in Wien und Göteborg sammelte sie politische Erfahrung unter anderem für Irmgard Griss im Rahmen der Bundespräsidentschaftswahl 2016, als politische Referentin im NEOS-Parlamentsklub und zuletzt als Klubdirektorin NEOS im steierischen Landtag. Landesparlament. Derzeit ist sie in Elternkarenz und lebt mit ihrer Familie im Lungau.
Heimat, was ist das?
Kunst, was ist das?
Radikal, das sind wir.
WIR DANKEN UNSEREN FÖRDERGEBERN
ist die Heimat für unsere Veranstaltungen. Er steht für sich als Manifest und ästhetische Behauptung für die inhaltliche Programmatik des KUNSTVEREIN STADL-PREDLITZ. Aus einem für die heutige Landwirtschaft nutzlos gewordenen historischen Stadl in traditioneller Holzhandwerkskunst aus 1767 wurde 2015 vom Architekten Peter Hanousek ein multifunktional nutzbarer Veranstaltungsraum geplant.
Herausgeber und Redaktion:
KUNSTVEREIN STADL-PREDLITZ,
Obmann Ferdinand Nagele,
8862 Stadl an der Mur 50,
ZVR: 277553152
Unterstützung willkommen:
KUNSTVEREIN STADL-PREDLITZ
IBAN: AT20 3840 2000 0981 3213
Eintrittspreise: € 25.-
außer Sonderveranstaltungen
Gespräche zur Demokratie: € 15.-
Kino: € 12.-
Kartenbestellungen:
info@griessner-stadl.at
+43 664 39 69 029
Programmänderungen vorbehalten!
Artdirektion:
Alois Schwaighofer
Webseite:
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